© DLØSP

Endlich war es wieder soweit. Die Contestgruppe in unserem OV Berlin-Spandau (D06) wollte nach mehr als einjähriger Pause am 6. und 7. September 2008 am IARU-Region 1 VHF Wettbewerb teilnehmen. An einer zweiten Station sollte auch der IARU- Region 1 Fieldday bedient werden. Die Vorbereitungen dazu liefen an und Peter (DL7YS), sowie Mario (DL2JKE) nahmen sich der 2m Station an. Sie statteten den Transceiver, die Endstufe dafür und den Mastvorverstärker mit einem Sequenzer aus. In den zurückliegenden Contesten war es immer wieder zu Beschädigungen des Mastvorverstärkers gekommen, weil die Abfallzeiten der Antennenrelais nicht präzise genug waren und dann HF vom Sender auf den Eingang des Vorverstärkers gelangen konnte. Das bedeutete dann, dass der Antennenmast (15m) und mit ihm das gewaltige, gestockte Antennengeweih wieder umgelegt werden mussten.

Am Samstagvormittag, den 6.9. trafen wir uns an unserem Gerätedepot, um die Technik und das übrige Material einzuladen. Max (DH7AHK) war mit seinem VW-Bus nebst Anhänger dabei, um die sperrigen Sachen auf unseren Hausberg zu transportieren. Unser Hausberg ist eine ehemalige Schuttdeponie, die jetzt zu einer geschützten Grünanlage umgestaltet worden ist. Dieser Berg erhebt sich ca. 50m über die flache Brandenburger Landschaft.

An der Eingangssperre zur Auffahrt des Berges begrüßten uns traditionsgemäß unsere gute Fee Margret (DF4YG) und ihr OM Alfons (DD6KC) mit dem Begrüßungsschluck-Gin-Tonic. Wir stießen auf gutes Gelingen an.

Auf der gepflasterten Plattform unseres Berges angekommen, wurde mit dem Aufbau der Technik und unseren beiden Zelten begonnen. Das Gestänge unseres Funkzeltes stellt immer wieder hohe Anforderungen an die Kombinationsgabe der mit dem Aufbau desselben vertrauten Personen. Selbst ein ausgeklügeltes Markierungssystem der einzelnen Zeltstangen führt immer wieder zu Verwechselungen. Aber irgendwann passt dann doch alles zusammen und das Zelt ist aufgebaut.

Als zweites Zelt hatte Peter für Margrets Reich ein Partyzelt dabei. Margrets Reich bietet für die Akteure auf dem Berg und für die Besucher kulinarische Genüsse in fester und flüssiger Form. Margret verwöhnt uns mit Köstlichkeiten, die alleine schon wert sind, an unserem Fieldday teilzunehmen. Ganz besonders ist hervorzuheben, dass sie sich nicht nur rührend um unser leibliches Wohl kümmert, sondern, dass sie die Lebensmittel immer spendiert. Ihr gilt unserer besonderer Dank!

Der Wetterbericht hatte für den 6./7. kein optimales Fielddaywetter angesagt. Wir konnten aber alles bei mäßigem Wind und ohne Regen aufbauen.

Nun ging es darum, unsere Technik mit elektrischer Energie zu versorgen. Dafür haben wir ein Dieselaggregat. Zu unserem Entsetzen wollte der Motor nicht anspringen. Das Drehen der Kurbel am Motor bis zur körperlichen Erschöpfung ließ noch nicht einmal den leisesten Hoffnungsfunken aufkommen, dass der Motor anspringen würde. Unser OM Jürgen (DL7WW), der sich mit dem Gerät gut auskennt und den wir über 2m Funk um Rat befragten, benannte als Ursache möglicherweise die Einspritzpumpe. Es wäre möglich, dass durch die lange Lagerzeit der Dieselkraftstoff darin geliert ist.

Max baute die Einspritzpumpe ab, um die Ursache zu lokalisieren. Nun bewahrheitete sich wieder einmal Murphys Gesetz. Es löste sich eine Distanzscheibe und diese fiel exakt in die kleine Öffnung des Motorgehäuses, die von der abgebauten Einspritzpumpe freigegeben war. Alle Tricks halfen nun nicht mehr, um die Scheibe wieder ans Tageslicht zu holen.

In diesem Moment der Verzweiflung konnten wir echten Hamspirit erleben. Moritz (DO4MO) hatte sein Handy am Ohr. "Ich rufe jetzt Baumärkte an und frage, ob sie uns ein Stromaggregat ausleihen können." Nach bangen Minuten kam die erlösende Antwort: "Ja, wir haben so etwas." Moritz fuhr mit seinem Transporter sofort los und nach kurzer Zeit war er mit dem Aggregat wieder bei uns. Er hatte auch gleich Benzin mitgebracht, denn das Leihaggregat hatte einen Benzinmotor, im Gegensatz zu unserem Aggregat, das mit Diesel betrieben wird.

Nun war unser Contest gerettet, wir hatten Strom und die ersten QSO ́s kamen ins Log. Peter fischte mit seinem exzellenten Gehör manche Station aus dem Rauschen der 2m Station, bei dem die Signalstärke unter der sprichwörtlichen Grasnarbe lag.

Zum Abend setzte dann der von den Wetterfröschen versprochene Regen ein, der die ganze Nacht über andauerte. Zum Morgen gab es deshalb die zweite Panne. Der Rechner, der zum Verwalten der QSO ́s eingesetzt war, hatte Wasser abbekommen. und verweigerte die Mitarbeit. Unbemerkt war an der Innenwand des Zeltes Regenwasser herunter gelaufen und hatte einen Weg in den Rechner gefunden. Der Durchgriff am Zelt zum Drehen des Antennenmastes ist nicht absolut wasserdicht zu bekommen.

Margret kam zur Frühstückszeit wieder auf den Berg. Sie hatte belegte Brötchen mitgebracht, mit denen sich die übermüdeten Contester stärken konnten. Dazu gab es von ihr bereitgestellten Kaffee.

Am frühen Sonntagnachmittag wurde abgebaut und die komplette Ausrüstung wieder in unserem Depot verstaut.

Allen, die mit geholfen haben, diesen Fieldday zu gestalten, gehört unser Dank. Vermutlich war es für alle Beteiligten ein schönes Erlebnis, gemeinsam etwas anzupacken und dabei den Zusammenhalt und die Kameradschaft in einem Verein gespürt zu haben. Möge es soviel Wirkung zeigen, dass ein jeder, der dabei war, spontan sagt: "Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei!"

73 de Dietmar (DJ6YO)

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