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(von Peter John, DL7YS)

Neulich wollte ich BY auf 15 m arbeiten; der war ganz schön laut bei mir. Ich habe jedenfalls 3 Stunden lang gerufen, aber er hat mich nicht gehört. Vielleicht war ich doch zu leise in Peking. Dabei habe ich 60 Watt und sechsmeterfünfundzwanzig Klingeldraht auf dem Dachboden als Antenne.

Ich brauche einen Beam, weil ich BY brauche.

Der Beam sollte auf meinen neuen Tower (ganz ausgefahren 18m!); der Tower ist zum Ein-und Auskurbeln ausgelegt. Die Konstruktion der Seilwinde ohne Verriegelung ist meine eigene Idee und auch selbst zusammengeschweißt. Meine Freunde aus dem OV haben mir geholfen, meinen Beam zu bauen, aber da es schon sehr früh dunkel wurde, konnten wir den Mast nicht mehr alle zusammen auf seine volle Höhe auskurbeln; das habe ich dann am folgenden Tag allein gemacht.

Es ging anfangs ganz leicht, dann aber immer schwerer. Jede Kurbelumdrehung war eine richtige Quälerei. Ich habe dann eine Pause gemacht und mich auf die Kurbel gesetzt, damit der Tower sich nicht von selbst wieder einkurbelt. Als meine Pause zu Ende war, wollte ich von der Kurbel aufstehen und bin dann aber mit dem Ärmel an dem Stahlseil der Seilwinde hängengeblieben. Weil ich ja nun nicht mehr aufder Kurbel saß, konnte der Mast sich nun doch von selbst einkurbeln, und weil ich leichter bin als mein BY-Beam mit Mastoberteil, hat der Beam mich auf die halbe Masthöhe ausgekurbelt.

Der Doktor sagt, daß ich mir dabei wahrscheinlich die Schulter ausgekugelt habe.

Als ich oben am Mast angelangt war, stieß ich mit dem Kopf gegen den Boom von meinem BY-Beam; aber ich hatte Glück, denn die Kopfplatzwunde mußte mit nur 7 Stichen genäht werden. Durch den harten Aufprall an meinem BY-Beam war der linke Armel meiner Jacke zwischenzeitlich von derselben abgerissen, so daß ich den Gesetzen der Schwerkraft folgend, bis aufs Betonfundament meines Towers fiel; dabei habe ich mir das rechte Bein gebrochen.

Als mein Mast mich ausgekurbelt hatte, war ja auch die Handkurbel ganz schön ins Rotieren gekommen, und als ich neben meinem Tower zu liegen kam, drehte sie sich immer noch wie ein Flugzeugpropeller. Ich habe dann von dem Propeller richtig Dresche bekommen; daher die zahlreichen Prellungen auf meiner verlängerten Rückenpartie.

Durch meinen heftigen Kopfstoß gegen den Boom von meinem BY-Beam hatte sich dieser gelockert und war nun auch von meinem neuen Tower gefallen wie eine reife Pflaume. Der Strahler von meinem BY-Beam ist zum Glück nur 15 cm in meinen rechten Oberschenkel eingedrungen, so daß später im Krankenhaus nur 4 Stiche nötig waren, um die Wunde zu schliessen. Jedenfalls steckte mein BY-Beam in meinem Bein. Weil ich meinen BY-Beam ja gleich nach dem Auskurbeln ausprobieren wollte, hatte ich den Transceiver im Shack schon angeknipst und wohl auch die VOX eingeschaltet. Meine XYL hat an diesem Tag mein Shack gesaugt, und durch das Heulen des Staubsaugers muß wohl die VOX gezogen haben und hat den Sender hochgetastet. Also war ganz viel HF auf meinem BY-Beam, und weil der ja noch in meinem rechten Bein steckte, war ganz viel HF auf mir. Ich habe also an meinen Tower gelehnt dagesessen und im Takt der Staubsaugergeräusche gezuckt, bis das Shack sauber war.

Den Peilwagen der Deutschen Bundespost, der vor meinem Garten stand um den Urheber des Staubsauger-QRMs auf 15 m zu ermitteln, habe ich schon nicht mehr wahrgenommen.

Der Doktor sagt, in 6 Wochen könnte ich das Krankenhaus verlassen, ich sollte mir nur ein anderes Hobby suchen; am besten eines, wo man nur ruhig im Zimmer sitzt und sich nicht handwerklich betätigen muß.

Ich glaube, ich werde tun was der Doktor sagt; aber erst, wenn ich BY gearbeitet habe...

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