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Erster Eindruck

Der Tuner besteht aus einem schwarz lackierten Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT 22 cm x 7 cm x 27 cm, komplette Maße inkl. Gummifüße, Antennenschlüsse usw.) und wiegt ca. 1 kg.
Auf der Frontplatte befinden sich 7 Taster zur Bedienung, zwei LEDs zur Ein-Anzeige und welche Antenne angewählt ist.
Eine zweizeilige Bargraph-Anzeige aus roten LEDs zeigen im normalen Betrieb die Vor- und Rücklaufende Leistung bzw. das SWR an.
Auf der Rückseite befinden sich drei PL-Buchsen: eine Eingangsbuchse (vom Trx) und zwei Antennenbuchsen (Antenne 1 und 2).
Weiterhin befindet sich auf der Rückseite eine Buchse für die bekannten Hohlstecker für die Spannungsversorgung (Kabel im Lieferumfang enthalten, kann direkt an 12V-Netzteil angeschlossen werden), eine 3,5mm-Klinkenbuchse für ein externes SWR-Meter und eine 3,5mm-Klinkenbuchse für die Steuerung eines Transceivers.

 

Funktionsprinzip

Im Sendefall misst der Tuner die Frequenz der HF und guckt nach, ob er für diese Frequenz schon eine L/C-Kombination hat. Ist das der Fall schaltet er diese Kombination in Bruchteilen einer Sekunde um.
Hat er für diese Frequenz noch nichts gespeichert, stimmt er die Antenne ab, bis ein optimales SWR gefunden worden ist. Der Tuner speichert anschließend die L/C-Kombination für diese Frequenz sowie den verwendeten Antennenschluss.
Muss bei einem zukünftigen Sendedurchgang wieder getunt werden, ruft der Tuner die Parameter wieder ab.
Ein kompletter Abstimmvorgang dauert schon mal seine 10 Sekunden, bis eine optimale L/C-Kombination gefunden ist.
Will man diese Zeit in Zukunft vermeiden empfiehlt es sich, auf allen Bändern in 20kHz-Abständen einmal abzustimmen, so dass der Tuner nahezu keine unbekannte Frequenz mehr vorfindet und gleich weiß, welche Kombination er schalten muss.
Natürlich speichert der Tuner die Informationen so, dass sie auch nach Ausschalten der Versorgungsspannung erhalten bleiben.
Ab einem SWR von 1:1,7 beginnt der Tuner automatische einen Abstimmvorgang. Man kann einen Abstimmvorgang aber auch durch Drücken und halten der TUNE-Taste anstoßen.
Ebenso können "SWR 1:1,0000000001"-Fetischisten die einzelnen Cs und Ls manuell nachstimmen und abspeichern.
Einmal alle Bänder und Frequenzen "abgetunt" kann man die Kiste unbeachtet stehen lassen und sich aufs Funken konzentrieren.

Wäre da nicht ein kleiner Haken mit meinem FT-897.
Es ist allgemein bekannt, dass der FT-897 (und somit auch der FT-857) ziemlich empfindlich auf ein schlechtes SWR reagiert und die Endstufe gleich massiv zurückregelt. Das hört sich gerade in SSB nicht besonders gut an. Ein SWR von 1:1,5 (bei dem der Tuner noch nichts unternimmt) ist für den FT-897 anscheinend schon vollkommen inakzeptabel.

Zum Glück gibt es auch hier Abhilfe:
Man verbindet den o.g. Remote-Anschluss mit dem Transceiver (beim FT-8x7 ist es die ACC-Buchse). Wird der Pin der Buchse auf Masse geschaltet, schaltet der Trx in CW auf senden.
Wenn man nun den Tune-Button für ca. 2 Sekunden drückt, wird nicht ein kompletter Tune-Durchgang gestartet, sondern der Tuner schaltet den Trx auf senden und guckt zuerst in seinem Speicher nach, ob er schon eine L/C-Kombination für diese QRG gespeichert hat. Und da wir ihm vorher brav alle Bänder beigebracht haben dauert es wieder nur einen Bruchteil einer Sekunde und der Tuner hat die optimale Kombination geschaltet.

 

Vorsicht bei Leistungsangaben

Alle Tunerhersteller versprechen immer vollmundig, wieviel Leistung deren Tuner abkönnen. Ein 100W-Tuner wird einen 5-Minunten-Klön bei einer von Natur aus schon gut abgestimmten Antenne und 100 Watt Sendeleistung locker verkraften. Muss der Tuner bei langen Contesten oder QSOs in digitalen Betriebsarten allerdings viel Energie in Wärme umsetzen, weil die Antenne keine optimalen Abmessungen hat, überhitzen die Kerne sehr schnell oder es gibt Spannungsüberschläge in den Kondensatoren.
So verkraftet der AT-100ProII von LDG nur 30Watt PSK, obwohl er angeblich bis zu 125Watt SSB und CW kann. Der AT-200ProII soll bis 250 Watt SSB verkraften, allerdings nur 75 Watt bei PSK und anderen digitalen Betriebarten. Man kann also mit einem handelsüblichen 100 Watt-Trx diese Tuner ganz schnell kaputtsenden. Erst der AT-600ProII verkraftet 600 Watt SSB und 250 Watt PSK.
Also: lieber eine Leistungsklasse höher nehmen.

 

Fazit

Mit der Verwendung des Remote-Kabels bleiben kaum mehr Wünsche offen. Der einzige Unterschied zu den in Transceivern eingebauten Tunern besteht darin, dass der eingebaute Tuner von der Steuerung schon vor dem Senden gesagt bekommt, auf welche Frequenz er sich einstellen muss. Die externen, generischen Tuner müssen das erst durch messen der Frequenz feststellen.

[Link zu Herstellerseite]

 

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