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Meine letzte Pazifik Tour ist beendet. Ein neues Gerät muss her. Voll Neugier öffne ich das Päckchen. Es kam schneller als erwartet an; Gerät no. gmx1274. Angeblich Wartezeiten von 1, 2, 3 Wochen? Von wegen!

Es erscheint betriebsbereit, äußerlich. Seine handlichen Ausmaße erinnern mich an meine ersten QRP-Selbstbaubemühungen mit den Plessey ICs vor langer, langer Zeit, jedoch ohne Prozessor-Steuerung, ohne Bit- und Byte- und ohne für statische Aufladungen sensible Bauteilen. Aber es ging damals schon, fein, klein und OHO!

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Bild 1:   X1M

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Bild 2:   QRP-Selbstbau mit Plessey-ICs

Das Gerät ist sehr kompakt aufgebaut. Keine Möglichkeit, das Gerät „verschlimmbessern“ zu können. Wie üblich gibt es niedliche kleine Tasten im Mäuseklavierformat. Sie müssen kräftig gedrückt werden, um z.B. mit F2 zwischen CW, USB und LSB, mit F3 den HF-Vorverstärker u.v.a.m. ein-/umschalten zu können. Wichtige Aufgabe kommt dem Frequenzwahlknopf rechts zu. Er muss gedrückt halten werden, um Menüs der Funktionstasten F1 bis F5 umschalten zu können. Nur eben, wie lange ist lange? 1 Sekunde, 1 Minute, 1 Stunde? Bei meinem Ersatzgerät hieß dies wohl ein Leben lang, solange die Finger mitspielen.

Dabei Probleme mit den Fingerkuppen? Bei mir nicht. Als alter Bergsteiger sind meine Fingerspitzen Dolomiten-gehärtet.

Außerdem, wenn der Knopf auf seiner Achse zu nah am Gehäuse ankommt, dann ist „Schluss mit Lustig“, d.h. der Druckweg zu kurz. Im Allgemeinen ermüdet der Druckfinger nach ein, zwei Minuten. Beide Geräte mussten dann immer wieder ausgeschaltet werden, um die Menüs neu starten zu können. Fühle mich an die guten alten PC-Zeiten erinnert, bei denen ein RESET nur durch die Holzhammer-Methode Netz Ein/Aus möglich war.

Übernahme von geänderten Geräte-Grundeinstellungen durch (Yes) oder (No) waren nicht möglich. Wie kann man die CW-Werte verändern? Bei meinem zweiten Gerät, ser. no. gmx1280, ließ sich anfangs der Vorverstärker ein-/ausschalten, sogar dreimal (!!), danach Totentanz.

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Bild 3:   X1M mit der Serien-Nummer gmx 1280

In allen Fällen leuchtete die Anzeige schön hell auf. Die Stimme des Beepers ist durchdringend und lässt sogar die etwas phlegmatische Katze meiner Nachbarin aufhorchen. Sie, die Katze, ist inzwischen 18 Jahre alt, kurzsichtig, aber hört immer noch gut und auf den Namen Mitzi!

Beim ersten Gerät hatten sich eigenmächtig Speicherplätze eingestellt, beim letzten Modell war anfangs sogar eine echte Frequenzwahl möglich. Aber nach dem dritten Versuch auch dies nicht mehr.

SSB, CW ließen sich anfangs gut einstellen.

Leider gestatteten sowohl das erste Gerät sowie sein Ersatz mir nicht, weitere Funktionen einmal ausprobieren zu können. Schade!

Ausgangsleistung. Modulationsqualität, Empfänger-Empfindlichkeit Großsignaldämpfung, HF-Abschwächer etc.? Vielleicht sind mir derart viele „hübsche“ Überraschungen aus „made in China“ verborgen geblieben?

Vielleicht ein neues Gerät, ein „neues Glück“?

Womit habe ich das nur verdient?

Mein Vorschlag für die Zukunft: Vielleicht sollte man die Ausgaben für das Gerätchen besser in chinesische Glückskekse investieren, die Fingerkuppen schonen und so das Leben anschließend genießen?

Nach Rücksprache mit dem Service-Dienst der Lieferfirma wurde klar, dass mit (noch mehr, oder weniger?) „Entzauberungen“ gerechnet werden kann, neben den bereits bekannt Problemen. Die Lieferung des Ersatzgerätes verlief prompt und problemlos. Genauso prompt und problemlos ging auch das zweite Geräte dann von Berlin aus retour nach Herxheim, von wo es postwendend seinen Weg aus Old Germany in die Heimat antreten kann.

Wir wünschen gute Heimreise. Behaltet uns in guter Erinnerung!

Unsere Diagnose: Erhebliche Softwareprobleme! Wie weit und wie lange die Hardware mitspielt war nicht herauszufinden. Ich bezweifle stark, ob das Gerät in der gegenwärtigen Ausführung Nordpol-, Südpol- oder wüstentauglich ist. Nach Angaben der Systeminfos gilt als Zielgebiet die USA. Nur eben muss man auch dort mit rauen Klimazonen rechnen!

Vielleicht findet sich demnächst eine andere Firma, die ein ähnlich vergleichbar unkompliziertes Gerät für QRP-Betrieb auf den Markt bringen, oder ganz einfach nur die Software korrekt einlesen kann? Ich kenne da so jemanden im Süden Berlins und im Norden Tokyos!

Mit Wehmut denke ich an meinen Argonaut zurück, den JST10, den HT750, der immer noch Lebenszeichen von sich gibt, eben nur auf 3 Bändern.

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Bild 4:   HT750

Oder besser wieder Eigenbau?

Schlussendlich:

Die Gerüchteküche will wissen, dass noch so einige Modelle X1M pro erhältlich seien. Liebe OMs, YLs, XYLs. Bitte beeilen, kaufen, um hinterher bei uns vor Ort in den Genuss von vorbildlichen „after-sales“ Dienstleistungen kommen zu können.

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