Pausenzeichen: "B-A-C-HHHH"
"B-A-C-HHHH"
„Bach“ war das einzige Pausenzeichen , was man in Notenschrift schreiben konnte.
Zeitzeichen: "…..tut tut tut tuuut"
Früher kamen an dieser Stelle vorher noch die Ansagen der Wasserstände und Tauchtiefen „Hohensaaten-Ostschleuse, Brandenburg-Vorstadtschleuse, Saale-Abstiegskanal....“
Ansage: "Beim letzten Ton des Zeitzeichens war es genau 12 Uhr. Hier ist der Mitteldeutsche Rundfunk, Sender Leipzig mit dem Großsender Wiederau. Angeschlossen sind die Landessender Halle, Weimar, Dresden und Chemnitz.
Am Mikrofon Hanna Pfeil (oder Annemarie Forkel-Stöckigt oder Siegfried Loyda oder „Punkt und Unterschrift. gezeichnet Herbert Küttner“).
Unsere Anschrift lautet: [MDR] Sender Leipzig, Leipzig N22, Springerstraße 24.
Sie hören nun Nachrichten: Karl- Marx-Stadt....."
Anmerkung: Ich habe diese streng gesprochenen und formulierten Sätze noch immer im Ohr, als sei es gestern gewesen, wenn ich mit meinem selbst gebauten Detektor und den von Freunden geborgten Wehrmachtskopfhörern (aus dem 2. WK mitgebracht) auf meiner Kuhweide im Erzgebirge lag, den elektrischen Weidezaun außer Betrieb gesetzt und so eine hervorragende Langdrahtantenne hatte. Lederhose, barfuß und Kuhfladen an den Füßen!
Selbst die Pausenzeichen des Landesstudios Halle "An der Saale hellem Strande" oder vom Landessender Weimar "Sah ein Knab´ ein Röslein stehn" klingen noch in mir.
Das kann sich heute Keiner mehr vorstellen wie das vor >70 Jahren war „Mein Gott: "Der Junge baut ein Radio ohne Röhren und ohne Strom und hört trotzdem auf der Wiese Rundfunk…“
Und dieser Bazillus hat bis heute angehalten.
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Der Autor dieser Zeilen ist Fritz Traxler DM2ARD, zur Zeit stellvertretender OVV des Z20 im VFDB.
1956 hatte er in der damaligen Karl-Marx-Stadt das Rufzeichen DM3KCN inne.
Er ist u.a. Mitautor des Buches „Hundert Jahre Funktechnik, rund um Berlin".