2016! Der „OV RARO“ (Rarotonga, IOTA OC-013, South Cook Islands) ist weiter aktiv, allerdings wieder unter E 51. Wie gewohnt also „KIA ORANA“ vom Südpazifik! Schlag Mitternacht Jahresende 2015 endete die Gültigkeit des Sonderrufzeichens E50.. anlässlich des 50 jährigen Bestehens der inneren Verwaltung/Verfassung der Cook-Inseln. Aus diesem Anlass gab es auch eine Sonder-QSL, Doppelkarte, gefaltet aus dem Werbeetat des Staatshaushaltes. Bundesdeutsche Finanzminister: Hört, hört!
Nur eben, wie kommt man daran? Post? E-QSL? QSL-Vermittlung ist durchaus ein Problem. Bei mir war es einfach, da OM Jim 300 m um die Ecke sein QTH hatte. Meine eigenen QSLs gehen wie gewohnt für den Rest der Welt über den Club.
Lizenzen:
Die E51 Lizenzen sind problemlos zu erhalten. Vorher per Internet bei der Telekom BLUESKY beantragen; auch das Wunschrufzeichen. Achtung, die Dienststelle, das aushändigende Büro ist nicht die Hauptpost. In Avarua zum Touristenamt gehen. Von dort nach Westen, auf der Ara Maire, Richtung Flughafen ca. 100 m die Hauptstrasse bis zur Tankstelle. Dort wieder nach links eine kurze Strecke, ca. 100 m Richtung Berg. Auf der linken Seite das Telekom-Gebäude „BLUESKY“. Der Verantwortliche Herr ist Katoa Banaba. 20 NZ$ auf den Tisch des Hauses und „ab geht die Post“.
Bis zur letzten Minute war Jim, E50J unermüdlich auf den Bändern aktiv, um E50 .... unter die Amateurfunkergemeinden an die Frau, an den Mann zu bringen.
Im Innern der QSL fast alle E50 Inhaber, viele Veteranen, die früher auch beim Aufbau der Infrastruktur der Inseln aktiv beteiligt waren, wie ZK1KH, jetzt in Clyde, ZL, als ZL4HU.
Weiterlesen: E51JLL - Mit DL7JLL von Rarotonga bis Aitutaki 2016
Es ist Anfang März 2013. Wir verlassen Berlin Richtung Französisch-Polynesien. Über Zwischenstopps geht es nach Auckland. NASA Vorhersagen versprechen uns günstige Sonnenaktivitäten, nicht ganz unwichtig im Hinblick auf QRP-Betrieb.
Die Flugplatz- und Zoll/Sicherheitsbehörden?
Keine Probleme bei Ein- und Ausfuhr der Technik und leichtem Übergewicht. Ich erkläre mein Anliegen und Vorhaben: Ausbreitungsbedingungen im gegenwärtigen Sonnenzyklus testen, Knüpfen von Kontakten und dann das warum und wie der Ausbreitungswege.
Mein SG2020 soll es diesmal mit seinen max. 20 Watt richten bei den Versuchen von Inseln, Riffen und Atollen um Tahiti, Rangiroa und auf See an Bord der MS Aranui 3.
Als Antennen findet ein 6m Teleskop-Karbon-Fieberglas-Rohr, viel Draht, die Anpassungsbox Elecraft T1 und zusätzlich eine magnetische Loop Antenne Marke Eigenbau im Koffer ihren Platz.
1. Etappe:
In Auckland herrscht zunächst das große Schweigen auf den 10, 15, 17 und 20m Bändern um den 8.3.. Dann plötzlich starke VK-Signale. Antworten auf meinen 20 Watt Anruf. Die Angelrute ist am Fenster des Badezimmers festgeklemmt und funktioniert wider Erwarten besser als erwartet. Das baut auf und lässt auf weitere Erfolge hoffen. Nur eben, dann gilt absolutes Verbot für Baden, Duschen und Toilettenbesuch!
Mit einfachsten Mitteln gelingen die ersten Verbindungen mit Australien: VK2GWK (1KW!!), gibt mir 57. VK6WC bestätigt mir 56. Das baut auf, und lässt auf die Zukunft hoffen, auch mit QRP erfolgreich ab dem 16.3. die Marquesas (IOTA OC-027), ab dem 28.3. die Tuamotus (IOTA OC-066), ab dem 3.4. die „Inseln unter dem Wind“ (IOTA OC-046) aktivieren zu können. Ich höre unter anderem aus Europa: DL1DX, X4RJ mit Signalen um 51 bis 53, dann HL5KY, IW0HKH, IK2VFU, OE5OHO. Alle auf 20 m.
In den „toten“ Zeiten auf Kurzwelle sind Stadterkundung und Wanderungen auf den vorgelagerten Inseln vor Auckland angesagt.
2. Etappe:
Die erste Woche in Papeete auf Tahiti-Nui. Fast nur „Schweigen im Walde“. SM4PEL, XE1DYL mit 52... ZL1KY dagegen mit 59 ist unüberhörbar.
Dazwischen verleibt Zeit genug um Moorea, Bora Bora zu erkunden. Erste Kontakte beim Schnorcheln mit Mahi-Mahi, mit Haien und Rochen, mit Pilot- und Putzerfischen.
Wir gehen an Bord der Aranui 3, ein Fracht/Personenschiff, das auf einer 2-wöchigen Rundtour eine große Anzahl Inseln der Marquesas-Gruppe anfährt, eine Etappe von ca. 3000 km über Fakarava nach Nuku Hiva, Ua Huka, Hiva Oa, Fatu Hiva, Tahuata und Ua Pou.
Da, wo die Sterne für uns günstig stehen
Der Weg auf das oberste Deck ist frei, da, wo normalerweise der Heli landet. Störungen der Bordelektronik sind nicht wahrnehmbar. Meine 20 Watt verursachen auch keine opfschmerzen, obgleich der Kapitän meint, früher hätte es einmal Probleme gegeben bei ähnlichen Versuchen, allerdings mit wesentlich höheren HF-Leistungen...
Die Vertikalantenne hat als Gegengewicht die große Metallfläche des Schiffes. Besser kann es gar nicht sein.
Auf Kurzwelle lösen sich ruhige Phasen...
... ab mit Momenten höchster Anspannung. Am 25.3. gelingt der erste Kontakt mit Europa: F5UKW, ein OM, der früher in Polynesien lange Zeit aktiv gewesen war. Ansonsten konnte ich immer nur Verbindungen anderer pazifischer Stationen mit Europa, mit DL, verfolgen. Am 29.3. Pazifik-Kontest, bei dem ich gegen die Kilowatt der Kollegen nicht ankomme. Am 2.4. Superbedingungen. OMs aus ZL und VK geraten über ihre Europa Verbindungen ins Schwärmen. Wer wird da nicht neidisch?
Daneben oft entmutigende Beobachtungen, wenn ich nur Stationen mit 1 bis 2 KW höre, die bei mir mit S5 hereinkommen. Nicht einmal die bekannten starken Signale von Radio China sind zu vernehmen. Die Alternative? Darf es ein Landgang sein? Schnorcheln?
Am 31.3. der große Coup, der Höhepunkt der Tour: Eine Dreiecksverbindung zwischen FO5PN, Patrick aus Raiatea und DL5RBW, Raum München. Versucht man im Nachhinein den Ausbreitungsweg zu analysieren, dann bietet die Theorie als wahrscheinlichsten Übertragungsweg an: Bei vertikaler Strahlung Reflektion zunächst an sporadischer E-Schicht für den „Nahbereich“. Ein anderer Teil des Signals über „Chordal-Hop“ zwischen E und F, um über den halben Erdball nach Europa zu gelangen.
Bei vielen Amateuren aus der pazifischen Region, die in Australien und den USA mit 1 bis 2 KW, 6 Element Monoband-Beams, Long John und ähnlichen Gebilden in der Luft sind, rufen meine QRP-Versuche freudiges bis ungläubiges Staunen hervor.
Ein pazifisches Netz auf 21.413 MHZ mit K7UAC und VK7FRG ist ab und zu aufzunehmen. Einige OMs sind für schwache Signale gerade der /p- und /mm Stationen sehr aufgeschlossen und übernehmen freundlicherweise „Hebammen“-Aufgaben, wie am 31.3. auf 14.206 MHZ bei meinem QSO mit DL5RBW.
3. Etappe auf den Tuamotus:
Auf dem Rangiroa-Atoll: Es gelingt mit einem kräftigen Wurf einen 12m-Langdraht in eine Palme zu schleudern und viele Meter „Gegengewichte“ am Boden auszubreiten. Wieder wechseln sich Tage tiefsten Schweigens ab mit plötzlich interessanten Verbindungen. Langsam trifft man sich wieder, OMs aus Samoa, Tonga, Rarotonga wie E51JD...
Ich bin nicht der einzige QRPler. Da ist E51DXX mit 10 Watt sowie KC2IOV/mm, eine Single-Dame auf einem Segler auf ihrer Runde um die Welt.
An den ruhigen Tagen sind wieder Schnorchel- und Phototouren angesagt, Boots-Fahrten zu den Riffen, Wandern, Aufbruch zu neuen Ufern,
zu den kleinen „motus“, zum Außenriff, oder zur „Blue Lagoon“. Haie füttern...
und Rochen streicheln.
4. Etappe:
Auf Tahiti-Iti, der „Halbinsel“ südlich von Tahiti-Nui kann sich wieder die Angelrute bewähren. Diesmal westliche Hanglage mit den örtlichen Vulkanen (ruhig!) im Rücken. Es klappt wieder mit Samoa, 5W0W, Tonga, A3EAQ und Rarotonga, unseren nächsten Nachbarn.
Krönender Abschluss am 7.4. kurz vor dem Abbau der Anlage, letztes Treffen auf 14.183 MHZ mit A3EAQ u.a. sowie der QRPler Runde mit E51JD, E51DXX.
In vielen Fällen waren anfangs gute Verbindungen mit Signalen um S7 nach einigen Minuten ziemlich instabil. Ich hörte viele USA Stationen. Sogar N7ZVI aus Arizona, zwischen Flagstaff und Sedona, ein „alter“ Bekannter aus meiner Grand-Canyon-Zeit, konnte ich wiedertreffen.
Auffallend die vielen „anonymen“ Aktivitäten unterhalb von 28 MHZ. Ich hörte dort Englisch mit australischem Akzent, in SSB. Wer das wohl war? Mit welchen Antennen, und Leistungen? Wieder einmal: Die CB-Bänder sind belebt, der KW-Amateurfunkbereich auffallend ruhig. Muss das so sein?
Fazit der 2013-Pazifik-Tour.
Trotz bescheidener Sonnenaktivitäten: Der Betrieb von einer großen horizontalen Metallfläche an Bord eines Frachtschiffes mitten im Pazifik ist eine einmalige Gelegenheit für Low-
Power-Experimente, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
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Abenteuer, Nostalgie, Herausforderungen in 2013
Anfang Januar 2013. Die SS Bark Europa setzt Segel in Ushuaia, Südargentinien, Feuerland, Richtung Antarktische-Halbinsel.
An Bord sind neben der Kernmannschaft weitere 35 „Trainees“. Wer beim traditionellen Seehandwerk, bei ...
naturwissenschaftlichen Fragestellungen, Klima, Wetter, Fauna, Flora, beim Photographieren hoch hinaus will, ...
kommt bei dieser Unternehmung voll auf seine Kosten!
Nebenbei sind Messungen durchzuführen. Bei mir im Gepäck befindet sich meine /p rsp. /mm Ausrüstung mit an Bord. Kelemen-Trap Antenne, eine Magnetic-Loop Antenne, ein FT-857 nebst Nachbrenner. Angestrebt sind wieder Tests vom äußersten Süden der Welt rsp. aus der Antarktis Richtung Norden wie bereits früher in 2003 erfolgreich durchgeführt.
Die Durchquerung der Drake-Passage, ansonsten nicht gerade bekannt für ihre ruhigen Gewässer, erweist sich im Vergleich zu den bekannten Berichten aus alten Großsegler-Zeiten als unproblematisch.
Trotzdem -vor allem bei der Rückfahrt- ist beinahe die halbe Belegschaft der Landratten-AZUBIS außer Gefecht gesetzt. Die Stöße der Wellen gegen die Schiffswände können gewaltig sein und katapultieren auch den schwergewichtigsten Seemann aus seiner Koje. QRX bitte! Waren das soeben Einschläge vagabundierender WKII-Torpedos oder Explosionen verloren gegangener Seeminen? Egal. Der Stahl der SS Europa ist beste alte Vorkriegsware von vor 1914, ist handgenietet und hat schon so manches ertragen.
Meinen FT857 hatte es bereits sehr früh erwischt am kleinen Poti vorne rechts. Damit bin ich HF-mäßig zum Schweigen verurteilt. Im Nachhinein erfuhr ich, dass die Bedingungen auf KW im Januar/Februar eh nicht gut waren.
Zu den Aufgaben der SS Europa gehören neben der Dokumentation von Veränderungen im Bereich der Antarktis, Eis, Klima, Vegetation auch Entdeckungstouren in den vielen Buchten, Fjorden, auf den unzählig vielen Inseln.
Die Durchquerung der Drake-Passage dauert bei uns ca. 5 Tage und Nächte. Dann kehrt Ruhe ein: Segeln und/oder mit den beiden 300 PS Motoren. Geschwindigkeit so um die 3 bis 5 Knoten. Im besten Fall sogar einmal unter vollen Segeln an die 11 Knoten.
Da kommt Freude auf, nur eben ist die Schräglage des Schiffes für viele Hochsee-Frischlinge gewöhnungsbedürftig. Man robbt über den Boden. Sitzen, Stehen oder Laufen sind fast unmöglich und Fortbewegung an Deck nur angeseilt möglich. Die Nachfrage nach den kleinen bunten Plastikeimerchen ist ungebrochen (für die vielen Nahrungsreste, die beim Essen postwendend von der Magenperistaltik zurückkatapultiert werden!)
Am wohlsten fühle ich mich an Deck am Ruder.
Wachgänge um Mitternacht im Bereich der antarktischen Konvergenz bei ca. 1.3 Grad Wassertemperatur, vorn am Bug Back- und Steuerbord, werden zur klimatischen Herausforderung. Ich denke an die minus 20, 30 und 40 Grad am extrem trockenen Südpol in 2001. Da waren die Temperaturen doch erheblich „körperfreundlicher“. Ach ja, die „guten alten Zeiten“!
Wir ziehen die Nachtwachen am Bug ab, reduzieren die übrigen „shift“-Zeiten auf 30 Minuten. Die verkürzten Rotationszeiten können genutzt werden für extra Aufwärmperioden im Deckhaus.
Offensichtlich! Auch das ist möglich: Deckhäuschen und Nachtstimmung wie in der „Paradies-Bucht“. Wer kommt hier nicht ins Träumen? Oder gleich einen Bericht für den OV schreiben?
Ansonsten haben wir im Bereich der Antarktis während der gesamten Tour sehr viel Glück. Es vergeht kaum ein Tag ohne Landgang, ohne Exkursion - wir halten es wie die Pinguine auf der Pinguinautobahn,
bergab einfach nur rutschen -
... ohne Besuch von Eisbergfriedhöfen,
... ohne Eisberge,
... ohne Besuch von Forschungsstationen wie Port Lockroy, Vernadzky u.a.. Teilnehmer dokumentieren veränderte Vegetation auf den Inseln, Pinguinkolonien, Delphin- und Walvorkommen.
Neben ausgedehntem Pilz, Flechten- und Moosbewuchs entdecken wir sogar Grasflächen.
Leopard-Robben lassen sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen.
Im „Le Maire“ Kanal, einer Erdspalte, sind wir nur noch wie geblendet. Vor 10 Jahren war hier nichts als grau in grau. In der Sonne unter blauem Himmel bei ruhigem Wetter kaum Wind. Nur eben, Segeln ist dann fast unmöglich. Sonne „satt zum Abwinken“, von 5 bis 23 Uhr. Da können selbst Urlaubsparadiese am Äquator, den Mittelmeerküsten, Französisch Polynesien u.a. nicht mithalten. So lässt es sich aushalten, tagelang, wochenlang.
Weitgehend unbekannt: Die Temperaturen auf der antarktischen Halbinsel sind am steigen, dagegen ist der antarktische Hauptkontinent kühler geworden.
Südlichster Punkt ist die Forschungsstation Vernadsky der Ukraine:
Ich hatte noch Kontakte zu den vor 10 Jahren dort aktiven OMs, nur eben, ist der Amateur Alex Mikho, EM1KGG, zurück in Kiew. Die KW- Station war nicht besetzt und sah aus, als ob sie seit langer Zeit nicht mehr in Betrieb gewesen war. Ich entdecke eine sehr solide Magnetische-Antenne mit Vacuum-C!
Funkbedingungen seien sehr schlecht, sagte man mir. Auch an Bord ist unser Wetterfax der „armada de Chile“ -so um 8 Mhz empfangen- sehr oft stark verrauscht.
Der inzwischen legendäre Vernadsky-Wodka hat viel von seinen Prozenten verloren. Es hatte in den letzten Jahren einige Probleme gegeben, nachdem er in entspannter Atmosphäre vor Ort genossen werden konnte und Weltruhm erlangt hatte (eine Geschichte für sich, aber nur unter vier Augen!). Schmeckt jedoch auch in der neuzeitlichen entschärften Variante recht lecker und sorgt immer noch sogar in kleinen Mengen genossen für entspannte Körperhaltungen.
Die YLs unserer Mannschaft kommen aus dem Strahlen kaum heraus. Die Unschärfen bei der Personenaufnahme? Kein Problem. Sie liegen nur im Auge des Betrachters und nicht im entschärften antarktischen Wodka! Bereits von weitem können durstige Kehlen sehen, welche Vorräte sie in der ukrainischen Forschungssiedlung auf Gallindz- Island im Bereich der „Islas Argentinas“ erwarten dürfen:
Nur eben gilt dann hinterher an Bord der SS Europa absolutes Kletterverbot. 0 Pro Mille! Trotzdem gelingen mir einige stimmungsvolle Sonnenuntergangsbilder vom Krähennest. Aber bitte, mich jetzt nicht dem Kapitän verraten! OK?
Rechtzeitiges Training oder/und mönchische Enthaltsamkeit zahlen sich immer wieder aus, wie man sieht, besonders beim Seehandwerk! Die britische Station Port Lockroy, 64º49´S, 63º29´W, ist eine private Sponsoren-Interessenten Gruppe: Antarctic Heritage Trust. Heritageantarctica.org.
Alle freuen sich vor Ort über freiwillige Mitarbeiter und die Besucher, Pinguine als auch die anderen Zweibeiner. Die Abteilung Technik wurde mit viel Liebe restauriert.
Die Station ist während des antarktischen Sommers besetzt. Sie machen recht guten Umsatz mit dem Verkauf von Souvenirs an die vielen Passagierschiffe. Ich meine, was ihnen dort noch fehlt zum Glück, ist eine KW-Station. Mutige QRPler vor! Eure Begeisterung ist gefragt.
Alte Röhren sind jedenfalls noch in ausreichender Menge am Lager. Wer unbedingt eine gute alte AF7 sucht, ab in die Antarktis. Und nicht zu vergessen erprobte Nostalgie-Tasten und Kopfhörer; die bewährten 4 K-OHM-Modelle!
Nur eben: Kilowatt-Sendeleistungen sind nicht möglich. Woher soll der Strom auch herkommen? Ich sehe ein Solarpanel. Ob das viel Energie bringt, sei dahin gestellt. Fahrrad-Tretkurbel-Dynamos sind vielleicht eine Alternative? Was wäre mit „Energy-Harvesting“? Bringt doch jeder Schritt eines Menschen an die 6 Watt Energie. Energie-Reycling wie auf den Straßen der Stadt Toulouse in Frankreich vielleicht mit dem schon nicht mehr utopischen „Trot-Elec“ Projekt? Eine reizvolle Herausforderung wäre es schon. Platz für Antennen ist jedenfalls genug vorhanden. Abstrahlung ist vertikal zu erreichen.
Um uns auf die wärmeren Temperaturen in Südamerika vorzubereiten, nehmen wir ein Bad in dem heißen Vulkanasche-Schlamm am Strand des Kraterrandes von „Deception island“, dem zweiten aktiven Vulkan der Antarktis, trotz aller Risiken ein sehr beliebtes Touristenziel. Das neue Lebensgefühl: Unten flambiert, oben tiefgefroren!
Wir beenden unsere Segeltour wie immer pünktlich. Auf dem Rückweg nach Europa bleibt genügend Zeit, um in Ushuaia und Umgebung Wanderungen in den Bergen zum „Hausgletscher“, im Nationalpark, an der Küste zu unternehmen.
Ushuaia ist eine „Boom-Stadt“. Hier tobt der Bär. Seit zwei Jahren strömen auch Mengen von Touristen aus Argentinien und Brasilien Richtung Feuerland. In den Bergen im Hinterland entstehen neue Winter-Ski-Zentren. Weg von den heißen Stränden des Nordens, ab in die hoffentlich gesündere Gebirgswelt, heißt die Devise. Ein lohnender Abstecher in das ausgedehnte Museum der Stadt „Museo Maritimo De Ushuaia“, ein ehemaliges Gefängnis,
Und das im ehemaligen „Carcel de Ushuaia y Presidio Militar“! Da kommt Freude auf. Ja, ja, die guten alten Zeiten! Wer möchte nicht auch hier einmal einsitzen wollen? Das Ticket ist heutzutage teuer. Mit seinen ARS 90,- gilt es nur für 2 Tage. Früher bekam man es gratis, und immer lebenslänglich, nur eben ohne KWM2A! So ändern sich die Zeiten. Sogar die Gefängnisuniform, horizontal gestreift, geht heute als modische Nostalgie-Souvenir-Kleidung über den Tresen des Museum-Gefängnis-Ladens. Der Mann, die Frau von Welt trägt eben gestreift! Solide Feuerland Qualität. Hält ein Leben lang, lebenslänglich. Dem Ort der Kaufbegierde angepasst.
Nicht zu übersehen am Straßenrand zwei KW-Stationen.
Ich treffe OM Dima, LU3XPM, einen Vollblut-CWisten von einer ehemaligen US-amerikanischen Funk-Basis.
QSL-Karten-Austausch bestätigt erfolgreiches QSO auf kurzer Distanz im NF-Bereich.
Ich entdecke das eindrucksvolle „Jugendheim“ der Stadt mit Antennenwald.
Wie praktisch. Gleich an der Hauptstrasse zum Flughafen gelegen. Nicht zu übersehen!
Und rechts eine kleine Gasse. Sie ist nach einem OM benannt.
Ach ja, neulich erst gesehen.
Wo war das nur gleich? Kann einer von euch mir da weiterhelfen?
Anbei die Dienstzeiten des Sekretariats der argentinischen Clubstation:
Ende Februar klappt der Rückflug nach DL reibungslos. Zeit bleibt gerade noch, um in Berlin die Ausrüstung zu wechseln, Ich steige in den Flieger Richtung Hong-Kong, ZL, FO im Pazifik mit Schnorchel, Unterwasserkamera sowie SG2020 nebst vielen Metern Draht und hoffe auf massenweise Sonnenflecken sowie QSOs. Diesmal aber ohne gestreifte Baumwollkleidung, versteht sich. Wer wird denn unschuldige Haie, menschenfreundliche Rochen, leckere pazifische Mahi Mahi immer gleich erschrecken wollen.
Lassen wir uns überraschen!
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Den Reisebericht als PDF-Datei
E51 ... ? Was das wohl wieder ist? Auf halbem Weg zwischen Auckland und Papeete im Pazifik liegen die COOK Inseln mit der Hauptinsel Rarotonga und seiner Hauptstadt Avarua; IOTA OC013. Ein sehr beliebtes Touristenziel für Yls, OMs aus VK, NZ und dem Whisky-Land. Bekannter bei uns sind die dortigen Rufzeichen mit dem Präfix ZK ... der nicht vagabundierenden Amateure.
Vor 50 Jahren entstand die „Verfassung“ der Cook Inseln. Sie ist seit dem 5. Aug. in Kraft und steht für die interne Selbstverwaltung. Ca. 17.800 Insulaner bevölkern die 15 Inseln, Atolle, Riffe, davon 13.100 allein auf Rarotonga. Jetzt, 50 Jahre später können einheimische Amateure zur Geburtstagsfeier ein E50 Präfix bei ihrem Rufzeichen benutzen, z.B. E50ABC ... . Reisende Amateure erhalten E51 Präfix und Suffix ihrer Wahl, zunächst gültig für ein Jahr.
Meine Ziele in 2015 in ZL sowie E51: Fahrradtour und entspannter Funkbetrieb: Austesten der Ausbreitungsbedingungen mit Low Power 2 bis 50 W portabel und mobil in SSB von 10 bis 40 m. KX3, Nachbrenner, Vertikal und Inverted-V Eigenbau. Alte Bekannte aus dem Raum Pazifik und Japan wiedertreffen, falls möglich. Dabei nur keine Hektik, keine Massenabfertigung! Wertvolle erste Hinweise für Lizenzanträge und Kontakte zu den Behörden sowie „Antennen-freundliche“ Unterkünfte - wie das Motel KiiKii (nicht HOTEL KiiKii; liegt an der Westküste!) mit Zimmer Nr. 16 oder 17 an der Küstenkante und freier Sicht nach Nord-Osten - findet man im NET immer noch unter „ZK1- South Cook Islands“, den „Southgate Amateur-Radio-News“ sowie der „Licensing information for Southern and Northern Cook Islands – ZK1“. Sehr hilfreich ist auch OM Jim Ditchburn, E51JD, einer meiner nächsten „Nachbarn“ aus meiner FO/DL7JLL- Zeit in 2013, 2014:
Neueste Infos aus dem „OV-Rarotonga“ von Jim: Bis jetzt sind ca. 1000 „Geburtstags“-Besucher der 50-Jahres-Feier eingetroffen. Für Sept. bis Dez. werden noch 15 Radioamateure erwartet. Einer von ihnen ist bereits auf dem Heimweg in die Tchechoslowakei. Am 21. Sept. kommt der nächste. Ich selbst werde dann im Dezember den Reigen beschließen.
Erwartete Bedingungen Richtung Europa. im Herbst und Winter 2015/16 nicht besonders: Jim meint, Öffnungen wahrscheinlich auf dem Langen Weg. Und das wäre genau auf der Südseite unseres „Hausvulkans“. Na, mal sehen, vielleicht eine kurze Bergbesteigung und dann Gipfel-qrp mit 2, 5, 10 Watt aus den Batterien.
Weltbekannt ist inzwischen auch ZK1DD, der Ehemann der „Königin” GINA der Insel Aitutaki. Er besitzt in seinem Garden-Lodge ein kleines Antennenwäldchen, das er den angereisten HF-dürstenden Amateuren zum Unterschlupf anbieten kann. Nur eben können seine Antennen sehr leicht Opfer der vielen Stürme zwischen November und Februar werden:
Rent-a-QTH by ZK1DD:
Gina's Garden Lodges - Aitutaki, Cook Islands
http://www.pacific-resorts.com/ginaslodge
Aitutaki, ein Tauch- , Schnorchel- und Photoparadies wie aus dem Bilderbuch, liegt ca. 40 Flugminuten NO von Rarotonga (kaum sichere Strände, nicht so „familienfreundlich“, vor allem raue Vulkanoberfläche). Aitutaki bietet traumhafte Ausblicke wie die Blaue-Lagune von Rangiroa oder wie die auf meiner QSL (aber ohne stachelige Bartträger!). Sie ist normalerweise 3x pro Tag leicht erreichbar. Und hier liegt die Crux: In der Sturm-Zeit Nov. bis Febr. weiß man nie, kommt einer oder nicht, oder wann ist er endlich vorbei. Dies gilt dann vor allem für die Verbindungen zu den vielen entfernteren Atollen, Riffs, Inselchen wie Penrhyn, Puka Puka u.a.. Es reicht ein Orkan, eine Sturmwelle und schon gilt „Land unter“. Also neben Solarpanel, Batterien, Ersatzdraht, Kabel auch den Schnorchel nicht vergessen! Trotz alledem, oder gerade deswegen freuen sich die dort ansässigen Insulaner über jeden exotischen Gast, der von „außerhalb“ einmal einschwebt und sie auf andere Gedanken bringt.
Tipp: Manche Orte wie Puka Puka (Nicht zu verwechseln mit PukaPuka von den Tuamotus, Französisch Polynesien: 14°49'12“S 138°49'12“W !) sind ggf. nur 1x pro Jahr erreichbar, oder besser gleich als vorgeplantes Expeditionspaket den seltenen Flug frühzeitig „festklopfen“ und viiiiiiel Zeit mitbringen.
Auf Rangiroa, Atiu, Aitutaki 220 V vorhanden. Auf einer der Riffinseln, Akaiami, nur für Selbstversorger, gibt es einen 5 kVA Diesel Generator. Stecker bitte NZ & VK Norm, 3 polig. Für Puka Puka u.a. gilt: Strom, was ist das? Bitte mitbringen! Die im Net angegebenen Flugpläne sind teilweise Näherungswerte und Vorschläge. Reichen für erste Planungen und Alternativen! Ggf. können auch Flüge, falls sie nicht genügend ausgelastet sind, von heut auf morgen ausfallen. Gilt auch für gebuchte Rückflüge! Erfahrungen & Empfehlung von USAmateuren: Mit einigen Tausend Dollar cash aus der Portokasse das Problem ad hoc beheben. Sonst wartet man ggf. bis auf das jüngste Gericht. Die Insel Rangiroa selbst besitzt einen großen Flugplatz. Sie liegt an der Hauptroute Auckland-Papeete-L.A. und ist problemlos täglich von NZ aus mehrmals erreichbar.
Der gesamte Inselbereich hatte eine große militärische Bedeutung im WK2. So manch ein Inselchen verdankt seine heutige feste Roll/Landebahn den strategischen Überlegungen der Kriegsmächte. Es ging seinerzeit darum, die japanischen Streitkräfte zu umgehen, zu „umschiffen“. Wichtige strategische Wege nach Neuseeland und Australien galt es frei zu halten.
Bereits früher hatte die Lagune von Aitutaki eine Rolle gespielt bei der „Coral Route“ (Coral, nicht = Koralle, vielmehr wegen der vielen Choral-ähnlichen Gesänge der dort lebenden Polynesier/innen) und dem Flugboot „ARANUI“. Auf der Strecke USA-Australien war einer der vier Hercules 733 Motoren der Solent ZK-AMO ausgefallen. Sie mussten notlanden. Anbei die Kopie aus einer alten Zeitungsvorlage aus dem Museum:
Captain Joe Shephard wasserte problemlos in der Lagune von Aitutaki. Die Reparatur ließ sich mit Bordmitteln beheben (wie früher übrigens auch bei unseren Transceivern möglich!!!). Die Passagiere konnten derweilen einen unvergesslichen Aufenthalt im Südseeparadies in der Blauen Lagune und mit den freudig überraschten Polynesier(-inne)n genießen...
Vielleicht wie diese beiden Schönheiten auf dem Pasifika Festival (nicht aus dem Museum!!) in Auckland 2013 ...?
Worauf wartet ihr noch? Also los!
Der ursprüngliche Notaufenthalt erwies sich als Marketing Magnet. Er wurde als planmäßige Unterbrechung im Programm aufgenommen. Klar erkennbar auf der Kopie des damaligen Werbeposters die Insel Aitutaki:
Vorn rechts die Riff-Insel Akaiami.
Gina vermietet dort ihr Riff-Lodge.
Vor allem ideal QTH für Selbstversorger.
Nächstes Restaurant liegt 6 Rudermeilen entfernt!
Alles spannende Geschichten, im MOTAT- Verkehrs- und Kommuni-kations-Museum in Auckland bestens dokumentiert, aber mehr davon später. Die Begeisterung der US, VK sowie ZL-Kollegen für die COOK Inseln ist seitdem ungebrochen.
Alljährlich wird im Frühjahr das Pasifika-Tourismus Festival abgehalten, ein Riesen-Spektakel. Wo? Western Springs beim MOTAT; 45 Min. ruhiger Fußmarsch oder Linienbus. Dafür dann Polynesien hochkonzentriert. Unbedingt vormerken und hin; aber Vorsicht. Es ist gerammelt voll:
Singen, tanzen, trommeln, schwitzen, futtern, trinken. Ab 12 Uhr fast nur noch Stehplätze. Immer wieder lecker: Roher Fisch in Cocosnuss Milch!
Bei dem „Kampf“ um den Touristen im Pazifik erweisen sich die Lizenzbehörden von französisch Polynesien, den Cook-Inseln und den vielen anderen Staaten als sehr entgegenkommend. 1983 brauchte ich auch auf Grund der Sicherheitsüberprüfungen für mein FO0RE ein Jahr, für das FK0TAE 6 Monate Vorlauf für die Lizenzgenehmigung.
Lizenzanträge nach Rarotonga via Internet problemlos!
Director General, Chief Post Office, RAROTONGA, Cook Islands
Telephone +682 29 680 ext 3283; Fax +682 26 174
www.telecom.co.ck
Mr. Katoa Banaba
Email: sales at telecom.co.ck
Email: katoabanaba at telecom.co.ck
Kopien der Lizenz, vom Pass, das Wunschrufzeichen angeben, und schon erscheint nach wenigen Tagen die Bestätigung. Dann nur noch bei der Ankunft bei der Behörde vorbeischweben; 20 NZ $ auf den Tisch des Hauses.
Die offizielle Währung ist der NZ $. Ab und zu gibt es eigene (Gedenk-)Münzen. Sie besitzen Handelswert und sind bei Sammlern begehrt. Für die Sammler im OV: Ich habe davon noch 2 Stück in meinem Souvenir-Lager.
Angeblich Öffnungszeiten der Lizenzbehörde 12 Stunden an 7 Tagen die Woche. Tipp: Besser kurz vorher in Auckland oder nach der Landung das eigene Erscheinen ankündigen. Anruf unter der genannten Nummer (Anm. 2015, funktioniert gut, auch aus D !! Jedoch
Verbindungen zu den übrigen Inseln sind problematisch.)
Ein freundliches Schwätzchen und ab geht´s durch die Luft in die stör- und rauschfreie HFWelt der COOK Inseln. Dabei bitte nicht hetzen!!!! Hier herrscht Ruhe und Beschaulichkeit. „Hang loose man, hang loose“! Wer kennt das nicht bereits aus Hawaii, Papeete, Suva, Apia ... ?
Wenn in Rom, halte es wie die Römer, wenn in E51 wie die E51er; und wenn dann endlich in der Luft, problemlos wie auf „Wolke Sieben“ schweben. Nichts ist unmöglich! Und wie? Darüber später mehr.
Bis demnächst, man hört sich im Winter!
KIA ORANA von den Inseln!